Der Niederhäuser Hermannsberg
Der steile Hermannsberg, der majestätisch über der Nahe thront, ist ein außergewöhnlicher Weinberg. „Der Name stammt noch aus der Römerzeit, abgeleitet vom Schutzgott Hermes, dem Beschützer aller Boten und Reisenden, und ist wahrscheinlich ein Hinweis auf eine alte Kultstätte“, schreibt Eigentümerin Dr. Christine Dinse in der Chronik, für die sie die wechselvolle Geschichte des Weingutes Schritt für Schritt recherchiert und aufbereitet hat. 2009 hatte sie gemeinsam mit Jens Reidel das Gut erworben und benannte die ehemalige „Königlich-Preussische Weinbaudomäne“ nunmehr nach der Monopollage: Gut Hermannsberg.
Gut 5,5 Hektar Fläche bewirtschaftet Gut Hermannsberg auf dieser großartigen Lage, deren Boden aus Tonschiefer mit einer Lössauflage besteht. Während die Lage Kupfergrube mit ihrem Vulkanboden stets üppig und mächtig wirkt, ist der Riesling vom Hermannsberg in seiner Jugend eher kühl und distinguiert. „Es sind nur wenige Kenner, die das große Potenzial hinter der manchmal fast abweisenden Art des Weines erkennen. Der Hermannsberg besitzt „hidden talents“, die sich erst mit der Reife offenbaren. Dann wird er unglaublich komplex und tief. Man verpasst die eigentliche Größe dieses Weines, wenn man ihn zu jung trinkt,“ erklärt Karsten Peter.
Der 2016er Hermannsberg GG hat die notwendige Entwicklungszeit schon absolviert und beeindruckt mit ungeheurer Präzision, Tiefgang und einer geradezu seidigen Eleganz.