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Wein Kaufempfehlungen News

Das Ruster „R“ wird 500 – ein Anlass, den „Ruster Ausbruch“ zu feiern

von Henrike Heinicke
Regina und Günter Triebaumer

Vor genau 500 Jahren erhielt der Wein aus Rust sein erstes Gütesiegel: Die geschützte Handelsmarke „Ruster R“. Außerdem ist in diesem schmucken Städtchen eines der Aushängeschilder der österreichischen Weinkultur beheimatet – der Ruster Ausbruch. Weshalb Regina und Günter Triebaumer das Jubiläum auf ganz besondere Weise feiern.

Im Jahr 1524, vor genau 500 Jahren, erhielten die Ruster Winzer:innen das Privileg, ihre Weinfässer mit einem Brandeisen und dem Buchstaben „R“ kennzeichnen zu dürfen. Der Ruster Ausbruch darf somit als älteste geschützte Herkunftsbezeichnung für einen österreichischen Wein gelten. Die Popularität dieses Weins trug wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt am Neusiedler See bei, die schließlich 1681 das Recht erwarb, sich Freistadt zu nennen. 

Wesentlichen Anteil am Erfolg der Weinstadt Rust hat auch der Ruster Ausbruch, eine Süßwein-Spezialität, die nur hier in dieser unverwechselbaren Aromatik und ganz besonderen Qualität gedeiht. Leuchtend goldgelb, duftet Ruster Ausbruch nach Honig und Trockenfrüchten. Wenn er so subtil gekeltert wird, wie der Ruster Ausbruch von Regina und Günter Triebaumer, wirkt er trotz seiner barocken Fülle nie schwer, sondern verbindet die paradiesische Süße mit frischer Säure. Die Triebaumers widmen sich seit Jahrzehnten dieser anspruchsvollen Spezialität. Mit ihrem aktuellen Jahrgang 2022 stellen sie eindrucksvoll das Potenzial unter Beweis. 

Grund genug, das 500-Jahr-Jubiläum des Ruster „R“ gebührend zu feiern. Das bekannte Winzerpaar Regina und Günter Triebaumer stellen aus Anlass der 500-Jahr-Feier ihren Ruster Ausbruch in den Mittelpunkt, schließlich haben sie es sich seit langem zur Aufgabe gemacht, die Tradition zu pflegen und Jahr für Jahr die mit nichts anderem vergleichbare aromatische Qualität des Ruster Ausbruchs weiter zu steigern.  

Rust und Neusiedler See
© Steve Haider

Leidenschaft, Fingerspitzengefühl – und das richtige Wetter

Einen wirklich guten Ruster Ausbruch in die Flasche zu bringen, ist keine einfache Sache. Der Ausbruch ist nicht einfach „nur“ ein Süßwein, er erfordert spezielle Bedingungen und eine ganz besondere Pflege. Zunächst muss das Wetter mitspielen: Feuchtwarme Morgennebel müssen die Entstehung von Edelfäule ermöglichen – hier kommt das Ruster Kleinklima mit seinem milden Herbst den Winzern entgegen. Die Edelfäule bewirkt, dass die Trauben rosinenartig schrumpfen, wodurch Zuckergehalt, Säure und Aromastoffe konzentriert werden. Erst wenn ein Mindestmostgewicht von 30° KMW erreicht ist, kann geerntet werden. 

Die geeigneten Trauben (zumeist Welschriesling, Furmint, Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller, Weißburgunder) werden von Hand aus den Trauben „ausgebrochen“ – daher der Name. Eine längere Maische-Standzeit ermöglicht es, den natürlichen Fruchtzucker aus den Beeren zu lösen. Das erfordert Präzision, Fingerspitzengefühl und perfektes Timing. Die Anzahl an Beeren, die so hohe Anforderungen erfüllen, ist naturgemäß begrenzt, Ruster Ausbruch gibt es daher immer nur in kleinen Mengen, er war und bleibt eine Rarität. 

 

Im Jahr 2017 wurde der Ruster Ausbruch auf das Betreiben von Günter und Regina Triebaumer hin überdies in den DAC-Status erhoben – zur historischen kommt also auch noch die zeitgemäße Herkunftsbezeichnung. 

Ausbruch im Hause Triebaumer

Günter und Regina Triebaumer haben sich der Herstellung edelsüßer Weine verschrieben, wobei der Ruster Ausbruch einen besonderen Stellenwert einnimmt. Im Weingut Triebaumer wird die Tradition des Ausbruchs bereits seit Generationen gepflegt. Diese lange Erfahrung kommt dem Endergebnis ebenso zugute wie die unermüdliche, auf jedes Detail fokussierte Arbeit im Weinberg. 

Während der Jahrgang 2023 verheißungsvoll in der Flasche ruht, denken die Triebaumers bereits an die Ernte 2024. Das Wetter muss genau beobachtet werden, um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. „Jahr für Jahr heißt es zittern und hoffen, dass sich das enorme Risiko lohnt“, sagt Regina Triebaumer. 

Herausforderung durch den Klimawandel

Der Klimawandel macht die Herstellung von edelfaulen Süßweinen wie dem Ruster Ausbruch zusätzlich herausfordernd. Bei längeren Hitzeperioden im Sommer entwickeln die Trauben festere Beerenhäute, der Edelpilz Botrytis cinerea hat es da schwerer, sie zu durchstoßen. Bei trockenem Wetter tritt die Edelfäule immer später ein, dafür kommt es früher zum rosinenartigen Schrumpfen. Früher oder später, so meint Günter Triebaumer, müssten die offiziellen Statuten auf diese geänderten Bedingungen eingehen: „Für den Erhalt der Qualität sollte ein gewisser Anteil an luftgetrockneten Beeren zur weiteren Verarbeitung zugelassen werden.“ 

Ausnahmejahrgang

Wenn alles passt, ist ein gelungener neuer Jahrgang Grund zum Jubeln. „Die Jahrgänge 22 und 23 sind wahre Perlen“, schwärmt Günter Triebaumer. Beide Jahrgänge überzeugen schon jetzt durch ein reichhaltiges Aromenspiel: Trockenfrüchte, Brioche, kandierte Orangen, Honig, geröstete Nüssen – auch blumige Noten strahlen mitunter durch. Der Ruster Ausbruch hat aber ein langes Leben der langsamen Reife vor sich, man muss sein Potenzial eher in Jahrzehnten als in Jahren messen. 

6 Jahrzehnte G+R Triebaumer Ruster Ausbruch
© Johanna Preisinger

Ausnahme-Tasting 

Von der Langlebigkeit des Ruster Ausbruchs konnten sich Weinexpert:innen Anfang Oktober bei einer außergewöhnlichen Verkostung überzeugen. Regina und Günter Triebaumer servierten einem ausgewählten Kreis von Gästen nicht weniger als 35 Jahrgänge aus 6 Jahrzehnten. 

Unter den Gästen:  

  • Jürgen Schmücking, Chief Inspektor Gault&Millau Austria, Weinexperte und Weinjournalist:

    „Es war erstaunlich, wie stringent und gleichförmig die Stilistik auch vor 1998 ist – hier stachen die feinen Strukturen und Aromen von Weingartenpfirsich, Marille und getrockneten Früchten hervor. Die Triebaumers haben erneut bewiesen, dass sie ihrer Linie über die Jahrzehnte treugeblieben sind und jeder Jahrgang seine ganz eigene Geschichte erzählt.“ 

  • Simon Schubert, Wirtshaus Reznicek und GaultMillau Sommelier des Jahres 2019:

    „Die Verkostung von so vielen Jahrgängen hat bewiesen, dass der Ruster Ausbruch zurecht so einen guten Ruf hat. Er hebt sich von anderen Süßweinen ab. Seine Eigenständigkeit und seine Alleinstellungmerkmale machen ihn zu einem wirklich interessanten Player in der Gastronomie.“ 

  • Aleks Zecevic from the American Wine Enthusiast magazine:

    „Sweet wines may not be in vogue today, but that only makes their production all the more precious. Ruster Ausbruch wines carry a 500-year legacy of history and culture - no passing market trend should overshadow that. These exquisite wines age so well, they practically outlive their drinkers.”

Der aktuelle Jahrgang 2022 ist im Online-Shop des Weingutes Regina und Günter Triebaumer sowie bei folgenden Bezugsquellen erhältlich:

Über Günter und Regina Triebaumer

Das Weingut Günter und Regina Triebaumer wurde 1691 gegründet und befindet sich in der traditionsreichen Weinbauregion Rust am Neusiedler See, Burgenland. Beide stammen aus Winzerfamilien und sind Weinakademiker. Günter ist der Praktiker während Regina ihr Wissen aus ihrer Tätigkeit im nationalen und internationalen Weinhandel einbringt. Gemeinsam vereinen sie langjährige Erfahrung, handwerkliches Können und eine tiefe Verbundenheit zur Region. Das Weingut zeichnet sich durch die Produktion hochwertiger Weine, die aus edelfaulen Trauben hergestellt werden, insbesondere des Ruster Ausbruchs. Die Weine von Günter und Regina Triebaumer sind international anerkannt und stehen für Qualität und Leidenschaft im Weinbau. 

Weingut Günter + Regina Triebaumer
Neuegasse 18
7071 Rust
Österreich

Weingut Günter + Regina Triebaumer

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Henrike Heinicke von Wine+Partners
Henrike Heinicke
Junior PR-Managerin

Ihre Liebe zum Wein entdeckte Henrike mit 16 Jahren in Südaustralien. Neben dem Studium der Internationalen Weinwirtschaft in Geisenheim, sammelte sie Erfahrung im Weinbereich in über sieben Ländern. Das Masterstudium der Agrar- und Ernährungswirtschaft zog sie anschließend nach Wien und die Leidenschaft für Wein und Genuss zu Wine+Partners. Dort bringt sie nun ihre Weinkompetenz u.a. bei VAUX, Paul Achs, Gut Hermannsberg und den Cottage Roasters ein.