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Wein Kaufempfehlungen

Epokale 2015: Eine Legende aus den Tiefen des Berges

von Ute Watzlawick
Kellermeister Willi Stürz
Kellermeister Willi Stürz holt den Epokale 2015 aus dem Stollen

Der neue Jahrgang des Südtiroler Kultweins kommt im Oktober auf den Markt. Im Charakter erinnert er an den legendären 2009er (100 Parker Punkte) und verspricht, ein rares Sammlerobjekt zu werden.

Sechs Jahre lang ruhten die Flaschen 4000 Meter tief im Fels. Jetzt kommt der Gewürztraminer Epokale 2015 von der Kellerei Tramin auf den Markt. Ein Moment, auf den Sammler schon ungeduldig gewartet haben, denn Epokale ist nicht nur schlicht Italiens höchstbewerteter Weißwein und stellt die qualitative Spitze dessen dar, was die Traminer-Traube hervorzubringen vermag. Er ist mit 2500 Flaschen auch eine ausgesprochene Rarität.

So gut wie alles an diesem Wein ist einzigartig.

Die Trauben stammen von den besten Lagen in Söll, oberhalb von Tramin gelegen – also aus der Urheimat der gleichnamigen Rebsorte. Der Wein wird „barock“ vinifiziert, ohne üppig zu sein, mit deutlicher Restsüße, die aber von feiner Säure und würziger Mineralität abgefedert wird. Das Zusammenspiel ergibt eine Finesse, die regelmäßig selbst die erfahrensten Verkoster überwältigt.

Nach der Abfüllung darf dieser besondere Tropfen weitere 6 Jahre lang ruhen, und zwar im höchsten Bergwerksstollen Europas, in Ridnaun, 4000 Meter tief, wo konstant 11 Grad Celsius, völlige Dunkelheit und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit herrschen.

Der Jahrgang 2015 wird 150 Euro kosten. Doch zeigt die Erfahrung mit den letzten Jahrgängen, dass für Epokale am Sekundärmarkt bereits mehr als 1.000 Euro geboten werden.

Epokale 2015, ein Wein für die Ewigkeit

Mit seiner Restsüße und der noblen Eleganz knüpft der Jahrgang 2015 an Epokale 2009 an, den ersten Epokale überhaupt, der bereits unmittelbar nach seiner Veröffentlichung für Furore sorgte. Er heimste nämlich auf Anhieb von Robert Parker’s Wine Advocate die Höchstzahl von 100 Punkten ein – als erster Weißwein Italiens überhaupt sowie als erster italienischer Wein außerhalb von Piemont und Toskana. Nun entschloss sich Willi Stürz, der visionäre Kellermeister und Schöpfer des Epokale, dazu, den Wein wieder mit etwas höherer Restsüße abzufüllen als in den Jahren davor. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Süße bei der langen Lagerung sehr gut einbindet und dem Wein eine zusätzliche Finesse verleiht“, erläutert Stürz. Der Restzucker liegt daher bei 55 Gramm pro Liter, während die Jahrgänge davor zwischen 20 g und 45 g aufwiesen. Damit ist Epokale 2015 auch ein Wein für die Ewigkeit, dem ein Entwicklungspotenzial von 20 Jahren und mehr vorhergesagt wird.

Schon jetzt begeistert der Wein mit einem Bukett nach Rosenblüten und Honigmelonen. Am Gaumen entfaltet er anmutige Eleganz mit enormen Tiefgang. Würzige Noten nach Nelken, Zimt, Safran und Muskatnuss tauchen auf. Die Süße harmoniert mit einer feinen milden Säure. Der Abgang zeigt sich endlos lang.

Willi Stürz macht keine Kompromisse: „Unser Ziel ist es, uns unaufhörlich zu verbessern, um das höchste Niveau in unserem Umgang mit dieser Rebsorte zu erreichen, die uns immer wieder herausfordert und überrascht."

Epokale 2015
©Kellerei Tramin

Gewürztraminer aus Tramin

Schon lange vor der Schöpfung des Epokale hat sich die Kellerei Tramin um die Weiterentwicklung der autochthonen Rebsorte ihrer Region verdient gemacht. Das beschauliche Dörfchen liegt auf 300 Meter Seehöhe an einem Hang über dem Etschtal. Die Weinberge sind nach Südosten ausgerichtet, von wo warme Luft einströmt und im Sommer tagsüber mediterrane Verhältnisse schafft. Auf die warmen Tage folgen kalte alpine Nächte. Durch das Wechselspiel entstehen komplexe Weine, saftig und würzig und zugleich voller Frische. Um dem höchst unterschiedlichen Mikroklima der verschiedenen Lagen gerecht zu werden, füllt die Kellerei Tramin neben Epokale fünf weitere sehr unterschiedliche Gewürztraminer ab. Vom renommierten „Nussbaumer“ bis zum beschwingten „Selida“.

Willi Stürz, das Mastermind

Mit dem sensationellen Epokale 2015 hat sich Willi Stürz gleichsam selbst ein nachträgliches Jubiläumsgeschenk bereitet. Vergangenes Jahr feierte der charismatische Kellermeister der Cantina Tramin das 30-Jahr-Jubiläum seiner Tätigkeit für die Südtiroler Kooperative. Seiner Arbeit, seiner Vision und seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass die Kellerei seit 1991 von einer Genossenschaft, die vorwiegend Schankweine abfüllte, zu einem der angesehensten Produzenten des Landes wurde. Stürz konnte nicht nur die zahlreichen Mitglieder der Genossenschaft von seiner Qualitätsphilosophie – weniger Ertrag, dafür höhere Erlöse – überzeugen. Er war es auch, der dem heimischen Gewürztraminer eine neue Identität gab und die lang unterschätzte Rebsorte vor allem auch für internationale Top Sommeliers interessant machte.

Kellerei Tramin
©Florian Andergassen
Kellerei Tramin

Die Kellerei Tramin, 1898 gegründet und somit eine der ältesten Kellereien in Südtirol, bearbeitet heute mit 300 Produzenten, die respektvoll „Mitbesitzer” genannt werden, 260 Hektar Weinberge in und rund um den berühmten Weinort Tramin. Die Weinberge sind eingebettet zwischen den Gemeinden Tramin, Neumarkt, Montan und Auer auf einer Meereshöhe zwischen 250 und 850 Meter. Kenner zählen die Südtiroler Weißweine zu den besten in Europa – und zu den interessantesten, denn hier werden rare Rebsorten, wie der Gewürztraminer kultiviert, und ungewöhnliches Terroir bearbeitet.

Kellerei Tramin
Weinstraße 144
39040 Tramin

Kellerei Tramin

Kellerei Tramin
Ute Watzlawick von Wine+Partners
Ute Watzlawick
Eigentümerin & Senior Projektmanagerin

Ute war nach ihrem Publizistikstudium als Journalistin tätig und ist seit dem Jahr 2000 Miteigentümerin von Wine&Partners. Heute ist sie vor allem für die Planung und Durchführung von Projekten verantwortlich. Persönlich betreut Ute derzeit Penfolds, die Vereinigung Unabhängige Privatbrauereien Österreichs, die Kellerei Tramin, die CulturBrauer, Gault&Millau und das Weingut Birgit Braunstein.

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