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Lesebericht 2023 von der Nahe: Herausforderndes Jahr bringt großartige Weine

von Bettina Bäck
Karsten Peter freut sich über den spannungsgeladenen Jahrgang 2023, der nun im Keller liegt.
Karsten Peter freut sich über den spannungsgeladenen Jahrgang 2023, der nun im Keller liegt.

Außergewöhnlich – so kann man den Weinjahrgang 2023 auf Gut Hermannsberg schon jetzt verbuchen. Das Wetter war zeitweise sehr regenreich, dann wieder extrem trocken und am Ende war die Lese bei Höchsttemperaturen einen Monat früher als üblich abgeschlossen. Mit Flexibilität, raschem Agieren und außerordentlicher Detailversessenheit konnte Winzer Karsten Peter mit seinem Team einen spannungsreichen Jahrgang für Gut Hermannsberg in den Keller bringen, von dem man Großes erwarten darf. 

2023: Sommerliche Temperaturen während der Lese.
2023: Sommerliche Temperaturen während der Lese. © Gut Hermannsberg

Winter

Nach fünf recht trockenen und warmen Jahren in Folge (2021 ausgenommen), war jeder Tropfen Regen essenziell. Zum Glück gab es ausreichend Niederschlag und die Bodenwasservorräte wurden wieder aufgefüllt. Damit gab es genügend Wasser-Reserven für das, was im Sommer auch immer kommen mochte.

Frühling

Mit vollen Wasserspeichern und dem Ausbleiben der mittlerweile häufigen Frostnächte, die Winzer:innen stets bangen lassen, herrschten nahezu optimale Bedingungen. Die Entwicklung der jungen Triebe schritt zügig voran, und zur Blüte wurden die Reben mit Traumwetter verwöhnt. 

Sommer

Die lange Trockenphase im Sommer endete zum perfekten Zeitpunkt, kurz vor Reifebeginn, mit ergiebigem Niederschlag. Sanft, aber in großen Mengen regnete es nahezu den gesamten August. Zum Schutz vor Sommerhitze und Sonnenbrand wurden bis dahin nur wenige Blätter entfernt. Im nassen” August war aber eine bestmögliche Belüftung der Trauben das Gebot der Stunde, um diese vor Fäulnis zu schützen. Daher hieß es: Alle ab in den Weinberg und runter mit den Blättern! 

Karsten Peter im Weinkeller von Gut Hermannsberg
Karsten Peter im Weinkeller von Gut Hermannsberg
© © Gut Hermannsberg

Flexibel sein, nicht dogmatisch handeln, auf neue Bedingungen reagieren und aus den Vorjahren lernen – das wird immer wichtiger und erfordert von unserem Team in den Weinbergen enormes Engagement, viele tausende Stunden Handarbeit und größte Dynamik in allen Entscheidungen. Und natürlich eine extreme Detailversessenheit,

Winzer Karsten Peter zieht nach einer erfolgreichen Lese 2023 Resümee.

Herbst

Alle Mühen waren es am Ende wert, denn je näher der Erntestart rückte, umso augenscheinlicher wurde, wie wertvoll all diese Stunden in den Weinbergen waren. Früher als geplant, nämlich am 9. September und bei über 30 °C (!) wurde mit der Ernte der Trauben für den Sektgrundwein begonnen und dann fast schon ein Turbo gezündet. In rekordverdächtigem Tempo hat das erfahrene Leseteam Parzelle für Parzelle unter Traumbedingungen geerntet, und am 5. Oktober war die Lese bereits abgeschlossen – rund einen Monat früher als üblich!

Im Keller

Unfassbar komplex, dicht, mit fast energetischer Spannung, das sind alles Attribute, die das Team von Gut Hermannsberg oft und gerne über seine Weine hört. Dieses Jahr haben aber sogar schon die Moste beim Befüllen der Gärfässer und beim Verkosten diesen Eindruck geliefert. 

Karsten Peter und das Gut Hermannsberg-Team sind voller Freude über das, was 2023 in den Keller gebracht werden konnte und wachen nun mit Argusaugen über die Entwicklung eines außergewöhnlichen Jahrgangs.

Gut Hermannsberg Aussicht Weingut und Hermannsberg
Gut Hermannsberg Aussicht Weingut und Hermannsberg © © Nils Weiler

Über die Nahe

Mit 4.200 Hektar (davon 550 VDP.klassifiziert) ist das Anbaugebiet Nahe nicht gerade groß, jedoch zählt es aufgrund der geologischen Vielfalt seiner Böden fraglos zu den interessantesten Weinbauregionen Deutschlands. Die Weinberge erstrecken sich vom südlichen Rand des Rheinischen Schiefergebirges bis in die Nahe-Seitentäler von Alsenz bis Glan. Die Rieslinge, die hier die Hauptrolle spielen, bestechen durch ihre Eleganz und filigrane Struktur.

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Über Gut Hermannsberg

Die ursprüngliche „Königlich-Preussische Weinbaudomäne“ wurde 1902 als staatlicher Musterbetrieb für Riesling angelegt und erbaut. Es beeindruckt mit seiner pittoresken Lage oberhalb des Flusses Nahe (1,5 h südwestlich von Frankfurt am Main). Die 30 Hektar Weinberge des geschichtsträchtigen Gutes sind allesamt als GROSSE.LAGEN klassifiziert (VDP). Je nach Bodenverhältnissen werden die mittlerweile sieben GGs unterschiedlich lang gereift, bevor sie auf den Markt kommen.

Gut Hermannsberg
Vormals Königlich-Preussische Weinbaudomäne
55585 Niederhausen
Deutschland

Gut Hermannsberg

Jasper Reidel, Achim Kirchner, Karsten Peter
Bettina Bäck von Wine+Partners
Bettina Bäck
Senior Projektmanagerin

Bettina ist seit 2000 bei Wine+Partners und hat bis heute unzählige Projekte im In- und Ausland betreut, darunter das alpine 5-Sterne-Hotel Post Lech, den steirischen Betrieb Muster.Gamlitz und das Weingut Kozlovič in Istrien. Derzeit betreut sie Weltmeister Sommelier Marc Almert, die Schweizer Wein-Institution Baur au Lac Vins, Zürichs Brasserie to be Baur's, das Marguita (Eröffnung im Sommer 2024), den steirischen Betriebe Weingut Langmann und die Rubin Carnuntum Weingüter.