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Welschriesling Eisenberg DAC: Vom Underdog zum Überflieger

von Lydia Schima
Rieden im Eisenberg DAC
Rieden im Eisenberg DAC

Mit dem Jahrgang 2022 wird der Welschriesling in der Weinbauregion Eisenberg in den DAC-Status erhoben. Denn hier findet die lange unterschätzte Rebsorte perfekte Bedingungen vor, kann ihr volles Potenzial entfalten und zeigt sich von einer neuen, bisher unbekannten Seite. 

Herkunft hat viele Facetten. Und am Eisenberg schimmert diese ab dem Jahrgang 2022 neben rot auch weiß im Glas: Mit dem Welschriesling Eisenberg DAC. Durch die Etablierung des DAC-Status (Riedenwein) für den Welschriesling läuten die engagierten wie passionierten Winzer:innen vom Eisenberg ein Revival der Rebsorte ein. Denn der Welschriesling hat am Eisenberg schon lange Tradition.

Nach dem roten Blaufränkisch – seit dem Jahrgang 2008 als Eisenberg DAC Reserve und Jahrgang 2009 als Eisenberg DAC – ist der Welschriesling jene Sorte, die in der rund 500 Hektar großen Weinbauregion, die meiste Rebfläche einnimmt. Insbesondere in den Weinbergen rund um die Welschriesling-Hochburg Rechnitz und am Csarterberg findet die Sorte ideale Bedingungen vor, hier kann sie ihr Potenzial voll entfalten. Und das hat so gar nichts mit dem zu tun, wie man Welschriesling bislang kannte, denn dieser galt lange als leichter Sommerwein, als unkomplizierter Tropfen für einfaches Trinkvergnügen oder als Basis für den G’Spritzen zur Jause. Ein „Allerweltswein“, nichts Besonderes eben.

Welschriesling 2.0

Diese Eindimensionalität lässt man umgehend hinter sich, wenn man einen Welschriesling Eisenberg DAC im Glas hat – der erste offizielle Jahrgang 2022 kommt im Jänner 2024 auf den Markt. 

Als Rebsorte hat der oft unterschätzte Welschriesling viele Asse im Ärmel, die die Winzer:innen in der Weinbauregion Eisenberg durch ihre beständige Arbeit in den Weinbergen und Kellern sowie durch ihr visionäres und gemeinschaftliches Zusammentun auszuspielen wissen. Sie haben erkannt, dass der Welschriesling besondere Terroirs und klimatische Bedingungen ausgezeichnet transportiert und dass er ein außerordentlich gutes Reifepotenzial bei langer Lagerfähigkeit hat.

Wo der Welsch wächst

Die Weinbauregion Eisenberg ist zwar die kleinste Appellation Österreichs und wurde als solche lange unterschätzt, sie hat sich aber mit ihren unverwechselbaren Charakterweinen und einem kompromisslosen Streben nach Qualität national und international einen Ruf erarbeitet. Das Understatement, mit dem die Winzer:innen vom Eisenberg auftreten, macht sie dabei so sympathisch. Ebenso einmalig wie die Akteur:innen ist auch das Terroir der Region Eisenberg DAC. Das Zusammenspiel aus Bodenbeschaffenheit mit teils sehr differenzierten Gesteinszusammensetzungen auf kleinstem Raum, Höhenlagen der Weingärten und dem besonderen Klima schaffen besondere Bedingungen für den Weinbau. 

Die Weinbauregion blickt auf über 2.800 Jahre Weinbaugeschichte zurück, den weinbaulichen Mittelpunkt der Appellation bilden der historische, etwa 420 Meter hohe Eisenberg (110 Hektar) und der Weinberg von Deutsch Schützen (80 Hektar). Seit 1971 bilden Eisenberg und Deutsch Schützen eine Gemeinde, die sich durch ihre idyllische Abgeschiedenheit und die landschaftlichen Reize mit der atemberaubenden Aussicht vom Eisenberg auszeichnet – und durch ihre absoluten Spitzenweine der Rebsorte Blaufränkisch. An den steil abfallenden Hängen des Eisenbergs befinden sich die Top-Lagen wie Szapary und Saybritz, während Deutsch Schützen mit den Rieden Weinberg, Bründlgfangen und Ratschen auftrumpft. 

Der Welschriesling fühlt sich – wie eingangs erwähnt – insbesondere um Rechnitz sowie am Csarterberg besonders wohl. Die Subregion Rechnitz umfasst rund 70 Hektar, befindet sich im nördlichen Teil des Südburgenlandes und reicht bis zur ungarischen Grenze. Hier, an den Hängen des Geschriebensteins, befinden sich die mit einer Seehöhe zwischen 350 und 480 Metern höchst gelegenen Weinberge des Burgenlands. Die Hauptrolle im Rebsortenspektrum spielt hier der Welschriesling, der auf etwas mehr als 20 Hektar ausgepflanzt wird. Die kalkarmen, kargen Urgesteinsböden (Grünschiefer) verleihen den Weinen eine besondere Frische und Lebendigkeit. 

Am Csaterberg mit seinen zwei Gipfeln Klein- und Hoch-Csater dominieren auf den rund 50 Hektar tiefgründige, lehmige, eisenhaltige Böden. Auch hier liegen die Rebflächen vergleichsweise hoch, auf 300 bis 370 Metern über Meeresniveau. Die Welschrieslinge vom Csaterberg präsentieren sich vielschichtig mit komplexer Textur und würziger Mineralität.  

Weine mit Anspruch und Charakter

Struktur, Kraft und Länge: alles Attribute, die man nicht zwingend mit Welschriesling in Verbindung gebracht hat – bis jetzt! „Mich begeistert, wie vielseitig diese Rebsorte sein kann“, sagt Maximilian Zenz, Commis Sommelier bei Spitzenkoch Andreas Döllerer in Salzburg. Gemeinsam mit jungen Kolleg:innen bekam er im Frühjahr 2023 die Chance, den Welschriesling vom Eisenberg im Rahmen einer Verkostung kennenzulernen. Und dabei überraschte die Sommelièren und Sommeliers nicht nur die Vielschichtigkeit der Rebsorte, insbesondere die gereiften Weine eröffneten ganz neue Perspektiven auf den Welschriesling und ließen auch Vergleiche ins Burgund zu. „Welschriesling kann definitiv mehr“, resümierte Zenz. Und von diesem „Mehr“ kann man sich mit einem Welschriesling Eisenberg DAC überzeugen. 

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Über Eisenberg DAC

Bereits die Kelten bauten in der südburgenländischen Region Wein an. Grünschiefer, Blauschiefer und schwerer eisenhaltiger Lehm bilden den geologischen Fleckerlteppich des kleinen Weinbaugebiets und schaffen gemeinsam mit dem klimatischen Wechsel zwischen warmen Tagen und kühlen Luftströmen ideale Konditionen für ausdrucksstarke Blaufränkisch Weine. Der Verein Eisenberg DAC hat sich der Vinifizierung ihrer facettenreichen Herkunftsmerkmale und der Präsentation dieser auf der internationalen Weinbühne verschrieben.

Eisenberg
Am Naturpark 1
7474 Eisenberg / Pinka

Eisenberg DAC

Eisenberg DAC Gebiet
Mitarbeiterin Lydia Schima
Lydia Schima
Digitale Projektmanagerin

Mit Lydia hat sich Wine+Partners eine Social Media-Spezialistin ins Boot geholt. Aus der Kunst-Ecke kommend, hat sie nicht nur ein Auge für das ästhetische Detail, sondern bewegt sich auf sämtlichen Online-Kanälen versiert. Zuletzt hat sie Erfahrung in der Tech-Bubble der irischen Hauptstadt gesammelt. Lydia ist der kreative Kopf hinter den Social Media-Strategien und die erste Ansprechpartnerin, wenn es um Online-Trends geht.