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Wein Erfolgsgeschichten News

Aufbruchsstimmung bei den Österreichischen Traditionsweingütern

von Marion Topitschnig
Pressekonferenz Podium

Österreichs führende Weingütervereinigung schlägt ein weiteres Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte auf: Mit Michael Tischler-Zimmermann als neuem Geschäftsführer und den ersten 13 ÖTW-Mitgliedern aus dem Weinviertel.

Vor mehr als 30 Jahren, 1991, haben sich zehn Familienbetriebe zusammengeschlossen mit der Vision, ein Klassifizierungssystem für die Weinbaugebiete Österreichs zu schaffen. Heute treten die Österreichischen Traditionsweingüter, kurz ÖTW, als Hüter hervorragender Herkunftsweine in ganz Österreich mutig in die Zukunft.

Ein richtungsweisender Meilenstein wurde im vergangenen Jahr mit der gesetzlichen Verankerung des Klassifizierungssystems erreicht. Rund zwei Jahrzehnte lang haben die ÖTW davor unermüdlich an ihrem Ziel gearbeitet, ein bahnbrechendes österreichisches System zur Klassifizierung zu entwickeln, das die besten Lagen als „ÖTW Erste Lage“ (Premier Cru) oder „ÖTW Große Lage“ (Grand Cru) widerspiegelt und klar kommuniziert.

Die ÖTW haben zudem die äußerst erfolgreiche, jährlich stattfindende mehrtägige Verkostung „ÖTW Single Vineyard Summit“ auf Schloss Grafenegg ins Leben gerufen. Der nächste Gipfel findet vom 9. bis zum 13. September 2024 statt.

Stefan Tscheppe, Obmann der ÖTW Weinviertel und Weingutsleiter bei der Hofkellerei des Fürsten zu Liechtenstein
Stefan Tscheppe, Obmann der ÖTW Weinviertel und Weingutsleiter bei der Hofkellerei des Fürsten zu Liechtenstein © Foto beigestellt

Welcome Weinviertel

Die Vereinigung der ÖTW ist seit ihrer Gründung sukzessive gewachsen. Neben den bestehenden Mitgliedsbetrieben aus dem Kamptal, Kremstal, Traisental und vom Wagram, sowie weiter östlich aus Wien, Carnuntum und der Thermenregion wurden nun auch die ersten Weingüter aus dem Weinviertel, Österreichs größter Weinregion, aufgenommen.  

„Unser Ziel ist es, herkunftsgeprägte Weine zu schaffen, die international für ihre Spitzenqualität anerkannt sind. Der Beitritt zu den Österreichischen Traditionsweingütern ist für uns daher ein logischer Schritt“, erklärt Stefan Tscheppe, Obmann des Vereins ÖTW Weinviertel.

Die neu gegründeten ÖTW Weinviertel umfassen aktuell 13 Betriebe:

  • Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein 

  • Weingut Dürnberg

  • Weingut Gerhard J. Lobner

  • Weingut Gruber Röschitz

  • Weingut Julius Klein

  • Weingut Prechtl

  • Weingut Taubenschuss

  • Weingut Zull

  • Weingut Ebner-Ebenauer

  • Weingut Setzer

  • Weingut Ingrid Groiss

  • Weingut Gschweicher

  • Weingut Seher 

Der Beitritt der Weinviertler Produzent:innen ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg der ÖTW zu einer nationalen Vertretung der österreichischen Spitzenweingüter. Diese umfasst nun 90 Winzer:innen (77 bestehende Mitglieder plus 13 neue aus dem Weinviertel) aus österreichischen Schlüsselregionen mit derzeit 109 „ÖTW Erste Lagen“ (die „ÖTW Große Lage“ befindet sich noch im Ausarbeitungsprozess, ebenso wie die „ÖTW Erste Lage“ aus dem Weinviertel).

Den Ursprüngen treu

Die Österreichischen Traditionsweingüter expandieren, die konsequente Ausrichtung auf die Herkunft bleibt aber weiterhin der gemeinsame Nenner aller Mitglieder. Sie wollen Weinliebhaber:innen eine klare und transparente Orientierung über die besten Herkunftsweine aus Österreich geben. Jedes ÖTW-Mitglied muss entweder das Zertifikat „Nachhaltiges Österreich“ oder das „EU-Bio-Siegel“ tragen. Der Einsatz von Herbiziden und Insektiziden ist in den Mitgliedsbetrieben verboten und die Trauben aus den Lagen „ÖTW Erste Lage“ und „ÖTW Große Lage“ müssen von Hand geerntet werden. 

ÖTW Siegel

Wenn Konsument:innen einen Wein mit dem unverwechselbaren ÖTW-Mitglieds-Siegel mit Sonnenuhr und Kompass auf der Kapsel oder dem Etikett kaufen, stammt dieser garantiert von einem der führenden Weingut des Landes. Die charakteristischsten Lagen tragen zusätzlich das 1ÖTW-Symbol, das die „ÖTW Erste Lage“-Weine auszeichnet. Diese Lagen wurden aufgrund ihrer Geschichte, ihres Bodens, ihres Mikroklimas und des Einflusses, den diese Faktoren auf die Eigenschaften und die Qualität des Weins haben, definiert.

Die Österreichischen Traditionsweingüter verstehen sich aber keinesfalls als geschlossene Gruppe, sondern suchen als dynamische Vereinigung stets den Austausch. So arbeiten sie mit dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) und den zwölf steirischen Terroir- und Klassikweingütern (STK) zusammen, um ein harmonisiertes Klassifizierungssystem im deutschsprachigen Raum zu schaffen.

Internationale Ausrichtung

Diese internationale Ausrichtung ist für den neuen Geschäftsführer der ÖTW, Michael Tischler-Zimmermann, von besonderem Interesse. Er trat die neu geschaffene Position als Geschäftsführer der Österreichischen Traditionsweingüter im März 2024 an, nachdem er mehr als sieben Jahre in leitender Funktion bei Österreich Wein Marketing (ÖWM) tätig war, fünfeinhalb Jahre davon als Leiter der Abteilung Internationale Märkte und zwei Jahre als Leiter der Abteilung Ostmärkte. Zuvor war Michael Tischler-Zimmermann für Marketing und Vertrieb im Kamptaler Weingut Weszeli, einem ÖTW-Mitglied, verantwortlich. 

Michael Tischler-Zimmermann machte seinen MA in Exportmanagement an der IMC Fachhochschule Krems und lebt auch in Krems, wo die ÖTW-Winzervereinigung ihren Sitz hat. 

„Ich habe immer bewundert, wie viel die ÖTW zur positiven Entwicklung der österreichischen Spitzenweine beigetragen haben“, sagt Tischler-Zimmermann.

Michael Tischler-Zimmermann

„Ich freue mich darauf, die Organisation zu leiten, wenn sie ihre Pionierarbeit im Namen ihrer österreichischen Spitzenwinzer:innen weltweit fortsetzt.“

Hintergrund zu den Österreichischen Traditionsweingütern und zum österreichischen Klassifizierungssystem für Weinberge

Die Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) wurden 1991 mit dem primären Ziel gegründet, die besten Einzellagen Österreichs zu klassifizieren. Ein wichtiger Teil dieses Prozesses war die Entwicklung des „ÖTW Single Vineyard Summit“, bei dem sich jedes Jahr im September internationale Journalist:innen, Sommelières und Sommeliers sowie andere Weinprofis und Branchenvertreter:innen für fünf Tage in Grafenegg treffen, um Weine aus den „ÖTW Erste Lage“ zu verkosten und zu bewerten, noch bevor diese auf den Markt kommen. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden jährlich im Katalog der „ÖTW Ersten Lage“ veröffentlicht. 

Derzeit sind 109 Weingärten aus dem Kremstal, Kamptal, Traisental, Wagram, Wien, Carnuntum und der Thermenregion als „ÖTW Erste Lage“ klassifiziert. Die Klassifizierung der „ÖTW Große Lage“ (Grand Cru) ist noch nicht abgeschlossen. Die ÖTW-Lagenklassifizierungen – 1ÖTW und GÖTW – beziehen sich auf die Spitze der österreichischen Qualitätsweinpyramide: Rieden- oder Einzellagenweine.

Mit einer historischen Unterschrift des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft wurde Österreich im Jahr 2023 das einzige Land neben Frankreich, in dem die Klassifizierung von Weinbergen gesetzlich verankert ist. Damit geht die Zuständigkeit für die Klassifizierung von Weinbergen an den Staat über. Die private Klassifizierung durch die ÖTW bleibt jedoch bestehen, bis die gesetzlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Landesgremien geschaffen wurden. 

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Über die Österreichischen Traditionsweingüter

Gegründet wurde der Winzer-Zusammenschluss 1991 in den Donau-Regionen Kamptal und Kremstal. Insgesamt 17 Weingüter starteten damals ein Pilot-Projekt mit dem Ziel der Klassifizierung von österreichischen Weinbergen; über die Jahre wuchsen sie zu einem Verein mit aktuell 90 Mitgliedern heran. Mit der Klassifikation versuchen die ÖTW, Weinliebhaber:innen in einem komplexen Umfeld von Herkunftsbezeichnungen und Lagen ein Orientierungssystem zu bieten.

Bundesverband Österreichische Traditionsweingüter
c/o Kloster Und
Undstraße 6, A-3500 Krems

Österreichische Traditionsweingüter

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