Zum Glück sind sie das nicht. Obwohl alle sieben Lagen von Gut Hermannsberg als VDP.Große.Lagen klassifiziert sind, werden aus diesen Spitzenlagen auch zwei Ortsweine und eine Lagen-Cuvée vinifiziert: „Vom Schiefer“, „Vom Vulkan“ und „7 Terroirs“ sind drei erstklassige Terroir-Weine. Die Trauben stammen von 15 bis 30 Jahren „jungen“ Rebstöcken. Sie zeigen bereits in aller Präzision Lagencharakteristik, sind jedoch wesentlich früher zugänglich.
„2023 ist ein Jahrgang ganz nach unseren Vorstellungen“, erzählt Gut Hermannsberg Geschäftsführer Jasper Reidel. Gemeint ist damit die expressive frische Komponente des Jahrgangs, die sich durch alle Lagen und Qualitätsstufen zieht. Auch wenn 2023 ein herausforderndes Jahr zwischen Regenmassen und extremer Trockenheit war, trugen die Turbulenzen ihren Beitrag zu den ungemein komplexen, dichten Weinen mit energetischer Spannung und herausragender Frische. Gut, dass Weinliebhaber:innen nicht auf die Großen Gewächse warten müssen, für dieses Vergnügen:
Für diese Riesling-Cuvée selektiert Winzer Karsten Peter überwiegend jüngere Reben aus allen sieben Großen Lagen. Er baut die Lagen separat aus, vergärt sie spontan, lässt die Weine mehrere Monate auf der Feinhefe reifen, um sie anschließend zu cuvéetieren. Vielschichtigkeit ist damit vorprogrammiert. Am Gaumen ein Tanz aus Kraft und Leichtigkeit mit rauchig-mineralischen Noten, tiefer Kräuteraromatik, sowie Zitrus- und Steinobst-Komponenten.
„Vom Schiefer“ und „Vom Vulkan“ sind die „Zweitweine“ aus den Spitzenlagen Hermannsberg sowie Kupfergrube. Die Trauben stammen zur Gänze aus den jeweiligen Lagen. Ihr Vorzug liegt darin, dass sie früher zugänglich sind als die Großen Gewächse, dabei aber das Terroir der beiden Ausnahme-Lagen in aller Deutlichkeit transportieren. Beide Rieslinge sind spontan vergoren und trocken ausgebaut. Sie zeigen maximale Präzision und Mineralität:
Typisch Hermannsberg: Der Tonschieferboden mit Lössauflage ist die Quelle der unverkennbaren Hermannsberg-Mineralität. Ein Bukett aus Zitrusfrüchten, grünem Apfel und Feuerstein, getragen von Leichtigkeit und Frische.
Typisch Kupfergrube: Die Rieslinge der Kupfergrube zeigen stets intensives Grapefruitaroma sowie kräuterwürzige und rauchige Aromen. Enorm frisch mit Zug und Spannung und unverkennbarer dichter Mineralität des Vulkangesteins.
Die ursprüngliche „Königlich-Preussische Weinbaudomäne“ wurde 1902 als staatlicher Musterbetrieb für Riesling angelegt und erbaut. Es beeindruckt mit seiner pittoresken Lage oberhalb des Flusses Nahe (1,5 h südwestlich von Frankfurt am Main). Die 30 Hektar Weinberge des geschichtsträchtigen Gutes sind allesamt als GROSSE.LAGEN klassifiziert (VDP).
Gut Hermannsberg
Vormals Königlich-Preussische Weinbaudomäne
55585 Niederhausen
Deutschland
